Auf dem obersten Parkdeck eines Park- und Wohnhauses in Berlin-Schöneberg entsteht ein Urban Gardening Projekt, bei dem sich jeder Nachbar, jede Nachbarin aktiv an der Pflege von Beeten und Pflanzen beteiligen kann. Die Anwohner:innen werden direkt in den Mitbestimmungsprozess einbezogen – von der Auswahl der Pflanzen über die Gestaltung des Gartens bis hin zur Organisation der Fläche. Auf ca. 1.000 m² wird Gemüse, Kräuter und Blumen kultiviert. Interessierte können ein eigenes Beet betreuen oder sich an gemeinschaftlichen Gartenaktivitäten beteiligen. Dieser Raum bietet Platz für alle, die Freude am Gärtnern haben. Damit der Garten langfristig funktioniert, wird ein erfahrener Gartenbetreiber das Projekt betreuen. Er koordiniert die Nutzung der Beete, organisiert Workshops und sorgt für eine lebendige Gemeinschaft.


Das ehemalige Parkdeck gliedert sich in einen vorgeplanten und einen partizipativen Bereich. Im vorgeplanten Bereich steht die Pergola (grün) als Schattenspender und Sichtschutz für die Anwohnenden. Der Funktionsriegel (gelb) integriert funktionale Elemente wie Lager, Haustechnik, Küche und die Sanitäranlagen (blau). Das Gewächshaus (blau) bildet das Herzstück der Projektfläche und dient sowohl als Winterquartier für besondere Pflanzen als auch als wettergeschützter Raum für Workshops und Veranstaltungen. Der partizipative Bereich umfasst Hochbeete (gelb), die von den Projektmitgliedern in Workshops selbst gestaltet, gebaut und arrangiert werden. Die Ackerflächen (grün) sind zwar vorgeplant, bieten aber ebenfalls flexible Nutzungsmöglichkeiten. Ob Kartoffelacker, Spielwiese, Kita-Garten oder eine pädagogische Wiese zur Förderung der Artenvielfalt – in Workshops entscheiden die Projektmitglieder gemeinsam, welche Funktionen ihr Nachbarschaftsgarten übernehmen soll.


Das Projekt verfolgt einen nachhaltigen Ansatz: Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Wohndach wird Strom erzeugt, der vom Projekt genutzt wird. Das Niederschlagswasser des ganzen Gebäudes wird über eine Rigole im Hof versickert und als Gießwasser für den Garten wiederverwendet. Ist die Zisterne der Rigole leer, sorgt ein Brunnen für das nötige Gießwasser. Dies spart kostbares Trinkwasser. Insgesamt wird ca. 5 mal mehr Wasser in den Boden eingeleitet als für den Garten entnommen wird. Ein Gewächshaus fördert den gemeinsamen Anbau von Pflanzen und Gemüse. Doch es ist nicht nur ein Ort für das Gärtnern, sondern auch ein Treffpunkt für die Anwohner, um zu ernten, zu lernen und Wissen auszutauschen – das ganze Jahr über. Insbesondere wird die Bedeutung von Ressourcenschonung, Bodenpflege und Kreislaufwirtschaft im urbanen Kontext thematisiert – sowohl für Erwachsene als auch für die jüngere Generation.



